Das Heckengäu wird auch Schlehengäu genannt.
Von Sindelfingen bis Mühlacker und von Leonberg bis Herrenberg erstreckt sich südwestlich von Stuttgart am Rande des Nordschwarzwaldes das Heckengäu. Charakteristisch sind kleine, landwirtschaftlich genutzte Flächen und Streuobstwiesen und Halbmagerrasen, die von Steinriegeln abgegrenzt werden. Die überwachsen dann mit Schlehen- und Weißdornhecken, zwischen denen auch Liguster, Kreuzdorn, Hartriegel und die rote Heckenkirsche steht. Alle diese Pflanzen werden bevorzugt von Bienen besucht und bestäubt. So tragen die Sträucher im Herbst viele Früchte, die wiederum für die Vögel, die auf ihrem Zug nach Süden hier Rast machen, als Nahrungsquelle sehr wichtig sind.
Es gibt Streuobstwiesen, Kiefernwald, aber auch Wacholderheiden, die man sonst nur von der schwäbischen Alb kennt.
Die Wiesen werden hier um Weil der Stadt erstmals im Juni gemäht, wodurch sich eine besondere Vielfalt an Wiesenblumen entwickeln konnte. Aufgelockert wird das Ganze noch durch besonders geschützte Halbmagerrasen-Stücke, auf denen man von der Küchenschelle bis hin zum Labkraut, dem Wachtelweizen und der Karthäusernelke viele verschiedene, auch seltene, Wiesenblumen und Kräuter finden kann.
Hier tummeln sich viele verschiedene Insekten, Wildbienen und insbesondere Schmetterlinge, auch solche, die man anderswo nicht mehr findet.
Feldhasen sind auf den Wiesen unterwegs und im Frühjahr kann man beim Füttern der jungen Mäusebussarde und Turmfalken zuschauen. Schon ab Februar sind die Goldammern auf Weibchensuche und mit etwas Glück kann man mehrere Neuntöter-Familien beobachten. In den Hecken brüten verschiedene Grasmücken-Arten und die Nachtigall. An der Würm hat der seltene Eisvogel sein Brutrevier.